Leerstehende Geschäftsräume und Mietwohnungen einerseits, Wohnraumbedarf andererseits – diese Gegensätze möchten die GRÜNE-Fraktion sowie die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Karlsruhe“ (GfK) im Gemeinderat ins Gleichgewicht bekommen. „Wenn man mit offenen Augen durch unsere Stadt geht, kann man immer wieder leerstehende Häuser wahrnehmen, die teilweise recht renovierungsbedürftig scheinen, weil sie schon so lange unbewohnt sind“, erklärt Stadtrat Friedemann Kalmbach (GfK). Stadtrat Michael Borner (GRÜNE) meint dazu, „dass verwahrloste Immobilien ein Potential zur Reaktivierung von derzeit nicht genutztem Wohnraum darstellen. Heruntergekommene Häuser haben zudem eine negative Ausstrahlung auf Nachbargebäude und sie beeinträchtigen die Lebensqualität.“
Um diesen Sachverhalt zu klären, haben GRÜNE und GfK bei der Stadtverwaltung mit entsprechenden Anfragen nachgehakt, ob der Stadt leerstehende und verwahrlosende Immobilien bekannt sind, ob diese erfasst werden und wenn ja, welche Möglichkeiten es für die Stadt gibt, gemeinsam mit den EigentümerInnen über eine Instandhaltung und Nutzung ins Gespräch zu kommen.
„Die Anzahl der problematischen Immobilien dürfte in Karlsruhe überschaubar sein. Wegen der angespannten Wohnungsmarktlage wollen wir eine systematische Erfassung und eine Gesamtstrategie zur Reaktivierung für Wohnraumnutzung. Jede Wohnung zählt“, ergänzt Stadtrat Alexander Geiger der GRÜNEN.
Zum Thema der Reaktivierung zur Wohnraumnutzung im Blick auf die Stadt fragt Stadtrat Eduardo Mossuto (GfK): „Uns interessiert auch, welche rechtlichen Möglichkeiten die Stadt hier hat, zu handeln und welche Anreize gegeben werden können, um diese Immobilien wieder nutzbar zu machen.“ Die GRÜNE-Fraktion sieht hier mögliche innovative Wege für die Karlsruher Wohnraumförderung. Des Weiteren könnte die städtische Volkswohnung GmbH „unter Inanspruchnahme von Fördermitteln von Kommune und Land problematische Immobilien aufkaufen und sie nach Sanierung dem sozialen Wohnungsmarkt zur Verfügung stellen“, heißt es zum Sachverhalt.
Vorschläge diesbezüglich gäbe es vom Bund und dem deutschen Städtetag, denn Wohnungsnot und Städtebau sind ein Thema für die stark wachsende Stadt Karlsruhe, sowie auch bundesweit.