Kosten für Theaterneubau im Blick behalten, „andere Großprojekte“ nicht darum „herum gruppiert“ sehen. Gerüchte und immer wieder neue kursierende Zahlen in der Öffentlichkeit in Zusammenhang mit dem Umbau des Badischen Staatstheaters veranlassen die Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Karlsruhe“ zu einer Anfrage an die Stadtverwaltung.
„Es ist uns wichtig, dass die Kostenfrage des Theaterneubaus transparent bleibt“, begründet Stadtrat Friedemann Kalmbach die Anfrage. „Darum möchten wir von der Verwaltung noch einmal genau wissen, ob sie nach wie vor zu dieser Zahl steht. Außerdem liegt uns viel daran, dass auch die Folgekosten im Blick behalten werden.“
GfK hatte sich im Gemeinderat dem Grundsatzbeschluss zum Um- und Neubau des Badischen Staatstheaters gerne angeschlossen. Allerdings hatte Stadtrat Kalmbach klar formuliert, dass es zwei Randbedingungen für diese Zustimmung gibt: „Wir möchten zum einen sehen, dass der Kostenrahmen von 125 Mio. Euro gehalten wird und zum anderen, dass sich der jährlichen Betriebskostenzuschuss der Stadt von über 23 Mio. Euro senkt, bzw. wenigstens nicht erhöht.“ erklärte Kalmbach damals.
So geht es in der aktuellen Anfrage darum, Auskunft darüber zu erhalten, wie diese beiden Faktoren sich entwickeln. Kalmbach: „In verschiedenen Veröffentlichungen versicherte Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup immer wieder, dass der Kostendeckel von 125 Mio. auf keinen Fall überschritten wird. Gleichzeitig wurde aber bekannt, dass sich ein renommiertes Architekturbüro bei der Ausschreibung gar nicht erst beteiligt hatte mit der Begründung, dass die geforderten Vorgaben des Theater-Um- und Neubaus mit dem vorgegebenen Kostenrahmen nicht umsetzbar seien. Wir möchten daher wissen, wie der Kostenrahmen des Siegerentwurfes bei dem bekanntlich zu engen Kostenrahmen gehalten werden kann.“ Welche Baumaßnahmen wurden schon gestrichen, bzw. reduziert, damit die Kosten gehalten werden können? „Uns stellt sich außerdem die Frage, woher die in den BNN veröffentlichen 10-15 Mio. Euro Erstausstattung plötzlich kommen. Davon wurde in der Vergangenheit nie gesprochen, zumal sie wahrscheinlich zu den 125 Mio. Euro dazu kommen werden“ vermutet Kalmbach.
GfK kritisiert, dass der Umbau des Staatstheaters vor anderen ebenfalls wichtigen Großprojekten so stark priorisiert wird. Stadtrat Eduardo Mossuto: „Oberbürgermeister Dr. Mentrup setzt den Schwerpunkt der vielen anstehenden Großprojekte auf das Staatstheater. Wir fragen uns daher, wie die Aussage zu verstehen ist, dass sich dann vielleicht ‚das eine oder andere Projekte eben darum herum gruppieren‘ muss (BNN v. 14.7.2015) und möchten gerne wissen, ob es schon konkrete Vorstellungen gibt, welche anderen Projekte dafür geschoben werden sollen?“
Auch bezüglich der Folgekosten sah GfK schon immer die ungebremst steigenden städtischen Betriebskostenzuschüsse sehr kritisch. Immer wieder wurde von Seiten der Stadt betont, dass durch den Um- und Neubau die Energiekosten gesenkt werden könnten, durch bessere Anordnung und Gestaltung der Werkstätten die Abläufe leichter zu bewerkstelligen seien und dass sich nach Fertigstellung aller Maßnahmen der Betriebskostenzuschuss senken würde. Kalmbach: „Wir haben hier so unsere Zweifel, dass bei 50% größerem Raumvolumen der jetzige Betriebskostenzuschuss für die Energieversorgung, die Personalkosten und sonstige Kosten wie vorher gesagt stabil bleiben oder gar gesenkt werden können. Darum möchten wir durch unsere Anfrage noch einmal darauf hinweisen, die Kosten im Blick zu haben und nicht von den beschlossenen Kostenrahmen abzuweichen. Nicht zuletzt daran wird sich entscheiden, ob GfK weiter positiv zu dem Großprojekt Theater Um- und Neubau steht.“