Karlsruhe (Gemeinsam für Karlsruhe) – In Karlsruhe kommt es mittlerweile immer wieder zur selben Problematik beim Bau oder bei der Renovierung von Großprojekten. Kostensteigerungen über dem geplanten gab es in den vergangenen Monaten bei der Stadthalle, der Kombilösung oder beim Bau des Wildparkstadions. Beim Staatstheater verdoppelten sich die Kosten noch bevor die Arbeiten losgehen. In einer Anfrage wenden sich nun die Stadträte Friedemann Kalmbach und Eduardo Mossuto nun an die Stadtverwaltung.
„Wir fordern, dass die Kostensteigerungen analysiert werden, und aus den Ergebnissen neue Berechnungsgrundlagen durch höhere Risikozuschläge für die Planung neuer Projekte veranschlagt werden“, erklärt Mossuto. In der StadtZeitung ärgert sich Kalmbach über die bisherigen Kostenexplosionen: „Es scheint einfach der Wurm drin. Viele in der Bevölkerung schütteln den Kopf und fragen sich, ob die Gemeinderäte den Zahlen überhaupt noch glauben können, wenn Grundsatzbeschlüsse getroffen werden. Unter den Gemeinderäten selbst ist der Unmut groß, über die immer wieder neuen Beschlussrunden mit gestiegenen Kosten.“
In ihrer Anfrage fragen die beiden Stadträte auch nach der Einbeziehung von Sachverständigen in den Planungsprozess um mit einem genaueren Risikozuschlag genauere Zahlen, im Sinne der Bürger, noch vor einer Grundsatzentscheidung im Gemeinderat zu erhalten. Darüber hinaus zitieren die Stadträte aus einer Studie der Hertie School of Governance, die solch einen Risikozuschlag prozentual beziffert: „Vorhaben mit einem Volumen von über 500 Millionen Euro werden im Schnitt doppelt so teuer wie geplant. Bei kleinen (bis 50 Millionen Euro) und mittleren (zwischen 50 und 500 Millionen Euro) Projekten stellt die Studie 78 bzw. 79 Prozent durchschnittliche Budgetüberschreitung fest“, heißt es in der Studie. Darüber hinaus fordern Kalmbach und Mossuto eine parallele Worst-Case-Berechnung bei neuen Investitionsprojekten.
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Weitere Referenzen
Hertie School of Governance. 2015. „Studie: Öffentliche Großprojekte im Schnitt 73 Prozent teurer als geplant.“ Erschienen am 04.05.2015.
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Statista. 2017. „Die größten Kostensteigerungen bei Großprojekten“. Erschienen am 11.01.2017.