Politische Großwetterlage statt sachlicher Überlegungen, Ungleichbehandlung von Moschee und Christlicher Gemeinde, Stellungnahme der Wählergemeinschaft Gemeinsam für Karlsruhe
Die Stadträte der Wählergemeinschaft Gemeinsam für Karlsruhe sind erstaunt über die Heftigkeit der momentanen Diskussion um den Bau der Moschee. Denn viele der Argumente, die jetzt kritisch angeführt werden und zum Umdenken oder Nachdenken anregen, wurden von GfK schon vor Jahren vorgebracht. So zum Beispiel die Tatsache, dass aus dem türkischen Religionsministerium Imame nach Deutschland entsendet werden, türkische Beamte, die teilweise weder unsere Kultur noch unsere Sprache kennen, was einer Integration nicht förderlich ist. Diesen Zustand sieht GfK sehr kritisch und hat daher schon vor der aktuellen Diskussion dafür plädiert beispielsweise eine Ausbildung der Imame an deutschen Hochschulen anzustreben. „Diese kritische Betrachtungsweise bedeutet nicht, dass wir grundsätzlich gegen eine Moschee sind oder wir die bisherige solide Arbeit der Karlsruher DITIB Gemeinde schmälern wollen.“ versichert Stadtrat Kalmbach. Aber er bemängele, so Kalmbach weiter, dass Gemeinsam für Karlsruhe keinerlei Informationen über das mögliche Baugrundstück in Mühlburg bekommen hatte und auch, dass die Bürgerschaft nicht einbezogen wurde.
Außerdem kritisiert Gemeinsam für Karlsruhe die Ungleichbehandlung durch die Stadtverwaltung von DITIB und einer christlichen Freikirche. Diese Kirche hat ähnlich viele Gottesdienstbesucher wie die islamische Gemeinde, möchte schon lange neu bauen und sucht seit 10 Jahren nach einem geeigneten Grundstück. Den Verantwortlichen dieser Kirche wurde jahrelang mitgeteilt, dass die Stadt keine geeigneten Grundstücke zur Verfügung habe. „Wie kann es sein, dass nun relativ zügig ein Grundstück für die DITIB Moschee gefunden werden konnte, nicht aber für die christliche Gemeinschaft?“ fragt sich nicht nur Stadtrat Eduardo Mossuto. Die gesamte Wählergemeinschaft zeigt sich verwundert darüber, dass man jetzt ein repräsentatives Grundstück für die Großmoschee gesucht und am Mühlburger Bahnhof gefunden hat, obwohl die türkische Gemeinde ursprünglich in der Käppelestraße bauen wollte. Kalmbach resümiert: „Vieles scheint hier nach der politischen Großwetterlage entschieden zu werden und nicht nach sachlichen Gründen.“ Die Stadträte von GfK werden einer Großmoschee an der Südtangente nicht zustimmen.