In den vergangenen Wochen rief die Wählergemeinschaft Gemeinsam für Karlsruhe (GfK) und deren Stadträte Friedemann Kalmbach und Eduardo Mossuto auch in Karlsruhe die Bürger auf, leerstehende Wohnungen und Häuser zu melden. Auslöser hierfür waren die angespannte Wohnraumsituation in Karlsruhe und die Antwort der Stadtverwaltung auf eine diesbezügliche Anfrage der GfK zur Reaktivierung von Problemimmobilien im Dezember vergangenen Jahres (die Presse berichtete). Der Aufruf wurde gut angenommen – aufmerksame Bürger meldeten der GfK per E-Mail oder via Facebook leerstehende Wohnungen oder machten auf verwahrloste Häuser aufmerksam.
„Die eingereichten Beiträge haben wir dem zuständigen Dezernenten, Herrn Bürgermeister Obert, persönlich überreicht“, informiert Kalmbach, „Mitbürger können uns weiter leerstehenden Wohnraum melden, wir freuen uns über jeden Hinweis“. „Bei unserem Treffen haben wir Bürgermeister Obert auch von Leerstandsmeldern aus anderen Städten berichtet“, ergänzt Mossuto.

Leerstandsmelder in Hamburg
In München entstand aus ähnlichen Beweggründen eine Plattform für Bürger und Stadt. Die Initiative „Bündnis Bezahlbares Wohnen e.V.“ schuf das Angebot „Leerstand089.de“, eine Website auf der Bürger Leerstände melden können, die daraufhin von Ehrenamtlichen überprüft werden. Dabei füllt sich die Stadtkarte Münchens mit bunten Markierern, die über den Leerstand informieren. Auch die aus der Presse bekannte Website leerstandsmelder.de sammelt solche Informationen (in Kürze auch per App). In einigen Städten wird diese Möglichkeit angeboten – Karlsruhe ist nicht dabei.
„Dies könnte ein Vorbild für unsere Stadt sein“, so Mossuto (GfK), „hier wird ein interessanter Einblick in die Wohnsituation gegeben, der aus Schätzungen konkrete Beispiele macht, der sich die Stadtverwaltung annehmen kann. Wie das Amt für Stadtentwicklung gerade Fragebögen zum Mietpreis für den neuen Mietspiegel verschickt, sollte die Stadt auch über lange leerstehenden Wohnraum informiert sein.“