GfK möchte sichergestellt haben, dass besonders Frauen vor Zwangsprostitution geschützt werden und die Möglichkeit haben, sich ggfs. aus solchen Verhältnissen zu befreien. Dies geht aus einer Anfrage der Wählergemeinschaft „Gemeinsam für Karlsruhe“ an die Stadtverwaltung hervor. Weiter heißt es in dem Schreiben: „In Deutschland nimmt der Menschenhandel zu. Laut Christian Zahel, Leiter Organisierte Kriminalität im Landeskriminalamt Niedersachsen, werden 9 von 10 Frauen zur Prostitution gezwungen, die meisten Opfer sind jünger als 21, manche sogar jünger als 13. Opfer von Menschenhandel erleben unmenschliche Bedingungen.
Sie werden eingesperrt und können über die sexuellen Dienstleistungen, zu den sie täglich gezwungen werden, nicht selbst bestimmen. Wenn sie fliehen können, gehen sie nicht zur Polizei, weil sie oft illegal in Deutschland sind, kein Deutsch sprechen und von ihren Zuhältern bedroht und traumatisiert wurden. Es gibt noch viele andere Aspekte, diese aufzuführen hier den Rahmen sprengen würde.
Stadtrat Friedemann Kalmbach: „Auch hier in Karlsruhe findet seit einiger Zeit das schon lange bekannte Problem einer zunehmenden und unkontrollierten Prostitution – z.T. auch im Kontext von Zwangsprostitution und Menschenhandel –verstärkt das Interesse der lokalen und regionalen Medien. So hat sich nach Aussagen der BNN die Zahl der gemeldeten Prostituierten seit 2012 von 350 auf 700 erhöht. Wie die Medien berichten, ist Karlsruhe auch im Umland inzwischen bekannt für dieses Gewerbe und zieht Freier auch von außerhalb an. Dies ist für den guten Ruf unserer Stadt nicht gerade förderlich.“
Darum fordert GfK die Verwaltung auf, zu klären, wohin Frauen in Prostitution, die sich in Notlagen befinden, wenden können um von fachgerecht ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreut zu werden und welche Möglichkeiten es gibt, Frauen den Ausstieg zu ermöglichen bzw. zu erleichtern und eine Zukunftsperspektive jenseits der Prostitution aufzubauen. Auch die Frage nach Kooperationen zwischen Mitarbeitern von Polizei, Ordnungsamt, Fachberatungsstellen, Staatsanwaltschaft, Jobcenter und Finanzbehörde wird gestellt.
Darüber hinaus möchte GfK sich für die Ausweitung der Sperrbezirke besonders auch zum Schutze der Kinder und Jugendlichen (s. Durlach) einsetzen.
Pressemitteilung vom 27.1.2014