Fragen:
1. Wie viel Prozent der geplanten zu rodenden Flächen von 50.000 Quadratmeter auf Kohlplatte und Edelberg sowie Wattkopf/Ettlingen müssten tatsächlich für Betonfundamente, Wege und sonstiges versiegelt werden?
2. Wie wird sich Abholzung und Versiegelung auf den Grundwasserhaushalt auswirken?
3. Welche Auswirkungen hätte der Bau von fünf Windkraftanlagen in o. g. Gebieten auf die Kaltluftbildung, bzw. die Kalt- und Frischluftströme, besonders im Sommer?
4. Welche Entscheidung sieht die Stadtverwaltung bei Gegenüberstellung von Verlusten im Naturschutzbereich gegenüber dem Gewinn an Energieerzeugung durch Windkraftanlagen für richtig an?
Begründung:
Durch die Versiegelung und Abholzung für die Windkraftanlagen wird die Wasserhaltefähigkeit durch fehlenden Waldboden reduziert und das Mikroklima verändert. Über das fein verzweigte „Drainagesystem“ der Baumwurzeln im Waldboden können versickernde Niederschläge leicht in die Tiefe gelangen. Vergleichbar mit einem saugkräftigen Schwamm nimmt dieser Speicher in einem Laubwald pro Hektar bis zu zwei Millionen Liter Wasser auf. Allein in den obersten zehn Zentimetern eines Waldbodens werden pro Quadratmeter bis zu 50 Liter Niederschlagswasser zurückgehalten. Diese Retention mindert das Risiko von Überschwemmung und Hochwasser. Außerdem trägt sie durch Verdunstung zur Kühlung der Luft bei.
Für die Abkühlung der Stadt sind gerade diese Kaltluftströme aus diesem Gebiet ganz besonders wichtig. Die Abholzung und Versiegelung großer Flächen, sowie der Bau großer Betonpfeiler und Straßen für die Errichtung und den Betrieb von Windkraftanlagen im geplanten Gebiet bedeuten daher für Karlsruhe eine wesentliche Reduzierung der wichtigen Frisch- und Kaltluftströme.
GfK steht dafür, dass die Energiewende gelingt, betont jedoch gleichzeitig, dass diese nicht um jeden Preis durchgesetzt werden darf, wenn beispielsweise dabei lebenswichtige Faktoren aus der Natur verloren gehen, wie hier eventuell die wichtige Kaltluftzufuhr für Karlsruhe.
Nach Meinung von GfK kann erst nach Abwägung der relevanten, lebenswichtigen Faktoren eine sinnvolle Entscheidung erfolgen. Dieses Thema muss völlig unideologisch angegangen werden und bedarf der gründlichen, ganzheitlichen Betrachtung.
Unterzeichnet: Friedemann Kalmbach, 17.06.2013