Immer wieder wird kostenloser ÖPNV in Deutschland debattiert, auch hier in Karlsruhe. Aus unserer Sicht scheint ein komplett kostenloser ÖPNV nicht möglich zu sein, aber dennoch bedarf eine attraktive Innenstadt moderner Konzepte, vor allem für den Verkehr. Die Stadträte von Gemeinsam für Karlsruhe schlagen deshalb die Prüfung eines kostenfreien Innenstadtrings und einer kostenlosen Innenstadt-Zone vor. Dies kann auf lange Frist die Attraktivität der Innenstadt enorm steigern, den Einzelhandel fördern und zur Senkung des innerstädtischen CO2-Ausstoßes beitragen.
Das kostenfreie Angebot in der Innenstadt bietet damit eine günstige Alternative um sich schnell im Innenstadtbereich zu bewegen. Autofahrer können so getrost ihren Wagen stehen lassen und auf den ÖPNV umsteigen, Parkgebühren würden sowieso anfallen. Wer sparen möchte kann auch auf den ÖPNV umsteigen um in die Innenstadt zu fahren, und muss für seinen Einkaufsbummel nicht extra eine Tageskarte kaufen. Ein Angebot, dass die Fußgängerzone zum Shopping Erlebnis ähnlich eines großen Einkaufscenters oder Outlet-Dorfes macht, Transport inklusive.
Wir erhoffen uns dadurch nicht nur Synergien für den Einzelhandel, sondern vor allem auch für das innerstädtische Klima durch den häufigeren Umstieg auf den ÖPNV. Gerade der Innenstadtbereich ist durch den hohen Verkehr und die Dichte besonders belastet, und gerade in den Sommermonaten speichert sich die Wärme. Schon der Bund schlug kostenlose ÖPNV-Lösungen vor, und die Stadt Melbourne in Australien macht es mit einer kostenlosen Innenstadtbahn vor. Dabei sollen sogar finanziell Gewinne gemacht worden sein. Wir bitten daher, dass solche Konzepte für die Karlsruher Innenstadt geprüft werden.
Unsere Vorschläge sind eine kostenlose Innenstadt-Zone (siehe Bild, Beispielhafte Innenstadtzone mit Rot eingefärbt. Karte von Open Street Map unter der Open Data Commons Open Database Lizenz (OBdL) lizensiert.), die jeweils an den Toren beginnt: ab dem Mühlburger Tor im Westen, dem Karlstor, Ettlinger Tor und Rüppurer Tor im Süden und ab dem Durlacher Tor im Osten zur Innenstadt könnte kostenlos sein. Die Tore lassen sich als Gemarkung leicht verinnerlichen und die Erweiterung der Innenstadt Richtung Kriegsstraße ist bedacht und wird dadurch sogar gefördert.
Ein weiterer Vorschlag, wenn durch das Streckennetz nach Fertigstellung der Kombilösung überhaupt möglich, wäre eine Innenstadt-Ringbahn durch Kaiser- und Kriegsstraße.
Unsere Fragen an die Stadtverwaltung
1. Gibt es oder gab es von Seiten der KVV schon die Überlegung für den Innenstadtbezirk eine kostenfreie Nutzung des ÖPNV der Bevölkerung anzubieten?
(Innenstadtbereich umschlossen vom Mühlburger Tor, Karlstor, Ettlinger Tor, Rüppurer Tor und Durlacher Tor, bzw. siehe Bild).
2. Wie schätzt die Verwaltung die dadurch entstehenden Auswirkungen ein?
Gewinn für die Einkaufsstadt Karlsruhe?
Attraktivität für die Autofahrer und andere Stadtbesucher?
Klimatischen Auswirkungen auf die Stadt
Einnahmeausfälle, die durch diese Maßnahme zu erwarten sind?
Sparpotentiale z.B. durch wegfallende Kontrollen im Innenstadtbereich?
3. Ist eine Ringbahn im Innenstadtbereich nach Fertigstellung der Kombilösung technisch möglich?
Welche Streckenführung kommt dafür in Frage?
Welche Kosten kämen mit einer kostenlosen Ringbahn auf die KVV zu? Welche Synergie-Effekte wären Denkbar?
Benennen Sie die Vor und Nachteile dieses Vorschlags mit ihre Effekte auf die Einkaufs- und Erlebnisstadt Karlsruhe, speziell die Auswirkungen auf den Einzelhandel.
Wäre eine Ringbahn einem kostenlosen Innenstadtbezirks vorzuziehen?
Aktueller Stand
Eingereicht: 14.03.18
Termin: Gemeinderat 04.18
Beantwortet: Nein