Antwort der Stadt zum Gedenken an jüdische Einrichtungen

3. November 2015

Im Folgendem finden Sie die Antworten der Verwaltung auf unsere Fragen zum Gedenken an die jüdischen Einrichtungen in Karlsruhe.

Wie stellt sich die Verwaltung der Tatsache, dass im Moment lediglich eine unscheinbare, dunkle Gedenktafel an die traurige Geschichte der Synagoge erinnert, welche in der Karl- Friedrich-Straße 14-18 stand?
Die vorhandene Bronzetafel wurde 1998 zum 60. Jahrestag der Zerstörung der Synagoge zwischen Hauseingang und Tiefgarage der Karl-Friedrich-Straße 14-18 produziert. Die Tafel ist Privateigentum der Firma G. Braun. Tafelgestaltung, Standort und Finanzierung erfolgte im Benehmen mit Frau Goldenberg, damalige Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Karlsruhe.
Die Bronzetafel ist auch unserer Ansicht nach durch die zurückspringende Bauflucht unzureichend wahrnehmbar.

Ist sich die Verwaltung darüber hinaus bewusst, dass die Synagoge in nur wenigen his- torischen Stadtplänen verzeichnet ist und der Ort heute von einer Einfahrt und einer Tiefga- rage geprägt ist? Was hat die Verwaltung geplant, um die ursprüngliche Bedeutung des Standorts wieder mehr ins Bewusstsein zu rufen?
Auf den historischen Ort wird in zahlreichen Publikationen der Stadt Karlsruhe hingewiesen, z. B. bei Josef Werner, ‚Hakenkreuz und Judenstern‘, das Schicksal der Karlsruher Juden im Dritten Reich, und neuerdings im Atlas Karlsruhe, 300 Jahre Stadtgeschichte in Karten und Bildern. Bislang gibt es keine Planungen, die Gedenksituation am Ort zu verändern. Die Stadtverwaltung greift die Frage einer zeit- gemäßen und sichtbaren Erinnerung an die Synagoge im Rahmen des vom Gemeinderat in Auftrag gegebenen ‚Leitfadens zur Erinnerungskultur im öffentlichen Raum‘ auf (Kulturamt/Stadtarchiv).

Sind Maßnahmen geplant, und wenn ja, welche, um auf die Synagoge, das Gemeinde- zentrum, die jüdische Schule, den jüdischen Kindergarten und die Mikwe (Ritualbad) hinzu- weisen, die an diesem Ort standen?
Es sind keine weiteren Maßnahmen geplant.

Wird die Verwaltung eine blaue Gedenktafel an dem Gebäude anbringen lassen, das heu- te an dieser Stelle steht? Falls nein: Welche Hintergründe sprechen dagegen? Wird sich die Verwaltung darüber hinaus für ein solches Schild einsetzen. Wie wird sie dies tun?
Die ehemalige Synagoge stand im Innern des Quartiers. Es ist für die Öffentlichkeit nicht frei zugänglich. Die damalige Vertretung der Jüdischen Kultusgemeinde und die Firma G. Braun wünschten keine zusätzliche blaue Informationstafel am Gebäude Karl-Friedrich-Straße 14-18.

Ist sich die Verwaltung bewusst, dass es in der Kronenstraße ebenfalls kein solches Schild gibt, das an die ehemalige Synagoge hier erinnert? Wird die Verwaltung ein solches Schild dort anbringen? Falls nein: Welche Hintergründe sprechen dagegen? Wird sich die Verwaltung darüber hinaus für ein solches Schild einsetzen? Wie wird sie dies tun?
Die bisherige Konzeption der Stadt Karlsruhe sieht blaue Hinweisschilder an wichtigen Gebäuden und Bronzetafeln an besonders herausragenden Kulturdenkmalen und Erinnerungsorten vor – derzeit gibt es zu diesem Konzept keine tragfähige vom Gemeinderat verabschiedete Alternative.

Die Gedenkstätte der ehemaligen Synagoge in der Kronenstraße erinnert mit einer sinnhaften Bronze- Texttafel von 1963 und zwei ergänzten Bronze-Reliefansichten von 1988 an die Zerstörung der Syna- goge. Die jetzige kleine Anlage, die an dieser Stelle möglich war, zeigt eine herausgehobene Situation. Eine zusätzliche blaue Emailletafel würde das bisherige Konzeptionsmodell verlassen und es wäre da- mit keine Intensivierung des Erinnerns verbunden, zumal diese Tafeln nur an Bestandsgebäuden an- gebracht wird.

Die Stadtverwaltung wird auch die Situation Kronenstraße im noch zu erarbeitenden ‚Leitfaden zur
Erinnerungskultur im öffentlichen Raum‘ aufgreifen (Kulturamt/Stadtarchiv).

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