Karlsruhe (FW|FÜR / FDP) – Die Zählgemeinschaft aus FW|FÜR Karlsruhe und FDP fordern in einem Ergänzungsantrag, den Einsatz von klimaneutralen Power-to-Gas- Lösungen in das Klimaschutzkonzept 2030 mit aufzunehmen. Das Klimaschutzkonzept berücksichtigt diese Energielösung bisher nicht, was die Zählgemeinschaft scharf kritisiert.
„Wer langfristige Ziele für den Klimaschutz und die Klimaneutralität anstrebt, der muss auch schon heute in Technologie wie Power-to-Gas investieren“, erklärt Fraktionsvorsitzender Jürgen Wenzel. Bei Power-to-Gas wird erzeugter Strom beispielsweise in synthetisches Gas gespeichert. Dadurch kann es zu einem späteren Zeitpunkt eingesetzt oder an einem anderen Ort transportiert werden. „Wenn wir auf der einen Seite Photovoltaikanlagen fördern und einiges mehr an Strom in das bisherige Netz einbringen, dann müssen wir das Netz auf der anderen Seite auch entlasten“, fordert Tom Høyem, Fraktionsvorsitzender der FDP. Ein All-Electric-Ansatz, wie ihn das Klimaschutzkonzept zurzeit vorschlägt, kann den Strombedarf in Karlsruhe nicht über erneuerbare Energien wie Photovoltaik oder Wind decken und verursacht Kosten in Millionenhöhe für die Verstärkung des Netzes. Aus dem Zeitversatz der Erzeugung und des Verbrauchs entsteht temporär ein Stromüberschuss, der entweder abgeregelt werden muss oder in synthetisch erzeugtem Gas gespeichert werden könnte. Diese Lösung ist flexibler und laut Ansicht der beiden Fraktionen die sicherere für das Erreichen einer Klimaneutralität.
Laut der Zählgemeinschaft wäre dieser Ansatz unter den entsprechenden Rahmenbedingungen schon heute wettbewerbsfähig, denn auch die Ferngasnetzbetreiber sehen bis zum Jahr 2050 vor, über 90% klimaneutrales Gas schrittweise zu verteilen. „Klimaschutz ist eine Generationenaufgabe“, so die Zählgemeinschaft, „und dafür sollten wir schon heute mit ganzheitlichen Lösungen beginnen“.