Freie Wähler fordern Lösung bei Stempelticket-Problematik

18. Februar 2022

Die Fraktion der Freien Wähler im Karlsruher Kreistag und die Gemeinderatsfraktion der Freien Wähler und der Wählergruppe FÜR Karlsruhe plädieren für die Einführung von Tickets im Scheckkartenformat beim Karlsruher Verkehrsverbund. Anlass biete die auf Kritik gestoßene Abschaffung von Stempelfahrkarten:

Die KVV hat ihr Ticketangebot schrittweise digitalisiert. Die traditionelle Viererkarte wurde nicht mehr angeboten und neue Handytickets etabliert. Diese Veränderungen stoßen in der Gesellschaft auf große Kritik: Besonders der schrittweise Abbau von Fahrkartenautomaten und die Abkehr von Stempelfahrkarten wird als schlechte und kundenunfreundliche Maßnahme wahrgenommen. Die Abschaffung der Stempelfahrkarten hat bei vielen Fahrgästen Probleme offenbart: Gerade bei Menschen mit Behinderung, Seniorinnen und Senioren sowie Kindern, die gewisse Zeiten an Automaten brauchen und deswegen auf Vorrat kauften oder Fahrten spontan antreten wollen. Vielen fällt auch die Umstellung auf ein digitales Ticket schwer oder haben dazu nicht die technischen oder finanziellen Möglichkeiten.

„Die Kundinnen und Kunden haben in diesem gesamten Veränderungsprozess des KVV-Ticketmanagements verloren. Veränderungen kann geschehen, aber dies muss zum Besseren sein.“, findet Fraktionsvorsitzender und Aufsichtsrat Friedemann Kalmbach und fügt hinzu: „Dass für die Übergangszeit keine Idee von der KVV entwickelt wurde, um die Fahrgäste in diesem Veränderungsprozess mitzunehmen finden wir schade. Es muss eine marktreife Lösung her.“

Johannes Arnold, Oberbürgermeister von Ettlingen und Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag, sieht deshalb die Einführung des sogenannten eTickets – eine Plastikkarte mit Chip – als eine gute Möglichkeit die Kritik der Kundinnen und Kunden anzunehmen: „Die KVV ist bereits an das System des (((eTicket Deutschland angeschlossen. Wir müssen also nur unsere vorhandene Option nutzen und die Stempelkarten mit einer Plastikkarte ersetzen, die wiederverwendbar ist und mit Geld aufgeladen wird. Kein Handy wäre nötig – Bürgerinnen und Bürger könnten weiterhin nach Gewohnheit ihr Ticket am Automaten oder in Kundencentren aufladen und einsteigen.“ Auch die Forderung im Kreistag, Vertreterinnen und Vertreter aus dem Kreisjugendring, dem Kreisseniorenrat und des Fahrgastbeirats der KVV in den Aufsichtsrat zu berufen haben die Stadtrats- und Kreistagsfraktion der Freien Wähler in den Aufsichtsrat eingebracht.

Dem stimmt auch Cornelia Petzold-Schick zu: „Ein elektronisches Ticket wäre kein Schritt zurück, sondern eine passable Lösung. Nicht alle wollen ein digitales Ticket haben oder gleich ein Jahresticket kaufen, sondern flexibel und große Umstände eine Fahrt antreten. Wir können hier einen Schritt auf die enttäuschten Kundinnen und Kunden der KVV zugehen und Vertrauen zurückgewinnen.“, meint die Oberbürgermeisterin von Bruchsal, die auch Teil des Aufsichtsrats der KVV ist, „Mit Menschen aus den Kundengruppen im Aufsichtsrat selbst können wir so auch die Transparenz und zukünftige Kommunikation verbessern“.

Bei dem (((eTicket System kann an Haltestellen mit der Plastikkarte an einem Sensor eingecheckt werden, nach der Fahrt muss die Karte an der Endhaltestelle an den Sensor gehalten werden und der passende Tarif wird abgerechnet. „Hier gibt es eine praktikable Lösung für das momentane Problem der abgeschafften Stempelfahrkarten“, konstatiert Stadträtin Petra Lorenz, „sie bietet einen einfachen Weg für die betroffenen Kundengruppen und ich kann nur für Unterstützung dieses Antrages werben“.

Bildquellen

Stempelfahrkarte mit Chipkarte: FW|FÜR Fraktion

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